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Insasse

GEFANGEN UND VERURTEILT Freiheit ist Kopfsache, mich als Mensch sehen ENTRISSEN UND AUFGEWÜHLT Halt gebend und beruhigend OHNMÄCHTIG UND MÜDE Macht, aufzustehen, und Kraft schenkend ORIENTIERUNGSLOS UND VERLOREN wegweisend und angekommen Dafür sage ich DANKE!

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Martin Fischer

Kultusamt zuständig für die Evangelischen Kirchen

§ 19 des Protestantengesetzes gewährleistet das Recht der Evangelischen Kirche, Seelsorge an Personen evangelischen Glaubensbekenntnisses, die sich in gerichtlicher oder verwaltungsbehördlicher Haft befinden, zu üben. Dass dieses Recht keine Selbstverständlichkeit ist, darf anlässlich „60 Jahre Protestantengesetz“ in Erinnerung gerufen werden.

Portrait Martin Fischer
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Wilfried Engemann

Professor für Praktische Theologie und Religionspsychologie in Wien

Die generelle Herausforderung, im Umgang mit einem jedem Menschen der Unantastbarkeit seiner Würde Rechnung zu tragen, ist für Gefängnisseelsorger besonders hoch. Und zwar nicht, weil die Würde der Inhaftierten fraglich wäre, sondern weil Umstände existieren, die es den Häftlingen selbst undenkbar erscheinen lassen, angesichts ihrer Ohnmachts- und Hilflosigkeitserfahrungen einen Anspruch auf Würde zu haben. Seelsorge kann dazu beitragen, dass Menschen auch unter den Bedingungen der Haft neu als Menschen zum Vorschein kommen.

Portrait Wilfried Engemann
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Annamaria Florreither

Pädagogischer Dienst, JA Stein

Um eine erfolgreiche Reintegration gewährleisten zu können, ist die Seelsorge ein wesentlicher Bestandteil und Meilenstein im Strafvollzug, so kreisen folgende Gedanken: sich um die Seele sorgen; sich verstanden zu fühlen; gehört werden; mit seinen Defiziten angenommen werden; vorurteilsfrei in Gespräche gehen; Ängste, Sorgen, Wünsche loswerden; Mensch sein können.

Sonnenblume
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Gisela Malekpour

Superintendetialkuratorin von Niederösterreich

Gefängnisseelsorger*innen nehmen Menschen in Haft wahr, begegnen ihnen auf Augenhöhe, verurteilen nicht. Schauen sie an, als das was sie sind, gerechtfertigte, geliebte Kinder Gottes. Für mich ist die Arbeit der Gefängnisseelsorge wohl eine der beeindruckendsten und notwendigsten Formen der Diakonie, der tätigen Nächstenliebe.

Portrait Gisela Malekpour
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Karl Schiefermair

Oberkirchenrat der Evangelischen Kirche in Österreich

Die Gefängnisseelsorge führt Betroffene auf eine spirituelle Reise, in der Grundempfindungen des Menschseins – Sinn, Vergebung, Zugehörigkeit – neu an Bedeutung gewinnen. Ein Wert bekommt Bedeutung, der davor nicht gegolten hat: Versöhnung mit sich selbst, mit den anderen, mit Gott.

Portrait Karl Schiefermair
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Insasse

Ich hatte nach der Haft zuerst kaum Kontakte, außer zur Gefängnisseelsorgerin …

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Helene Pigl

ehem. Leiterin der JA Wien-Josefstadt

Seelsorge im Gefängnis ist für mich ein unverzichtbarer Rettungsanker für Menschen in Haft.

Portrait Helene Pigl
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Insasse

Die Veränderung begann mit den Besuchen des Seelsorgers, der dankenswerterweise in der schlechtesten Zeit zu mir kam, die ich in meinem Leben je hatte. Und wir sprachen einfach. Etwas, das es „drinnen“ nicht so leicht gibt. Einfach sprechen.

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Rudolf Karl

Kommandant i.R. JA Wien-Mittersteig

Für Insassen gibt es nur ganz wenige Möglichkeiten, vertrauliche Gespräche zu führen. Dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der evangelische Gefangenenseelsorge dieses Bedürfnis zwar professionell, aber mit spürbarer Herzenswärme abdecken, kann nicht hoch genug eingeschätzt werden.

Portrait Rudolf Karl
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Insasse

Ja ich denke immer an das Puzzle für die Seelsorge und das was ich in versprochen hab halte ich ein.

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Monika Gersthofer

Sozialer Dienst JA Schwarzau

Die evangelische Gefängnisseelsorge ist unverzichtbar im Sinne eines umfassenden Betreuungsvollzuges. Seelsorgerliche Begleitung bietet den inhaftierten Frauen Stütze, vorbehaltloses Annehmen ihres Menschseins und Trost im Glauben. Sie hilft den Frauen in einer schambesetzten und krisenreichen Zeit Halt und Orientierung zu finden.

Portrait Monika Gersthofer
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Karin Frühwirt

Leiterin der Strafvollzugsakademie

Gerade in einer totalen Institution ist das Menschenbild, die Auffassung von menschlicher Würde und die Achtsamkeit gegenüber Menschen von zentraler Bedeutung. Die Seelsorge ist demnach eine wichtige Ressource im Straffvollzug und sie bietet ethische Orientierung für beide Seiten: für Bedienstete als auch für Insass*innen.

Portrait Karin Frühwirt
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Insasse

Seelsorge bedeutet für mich: Trotz tiefster Dunkelheit ein Licht zu sehen, das einem Hoffnung gibt und mich bei all meinen Höhen und Tiefen begleitet, mit der Gewissheit, immer jemanden an meiner Seite zu haben.

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Angehörige

Wir hatten uns mit dem zuständigen Gefängnisseelsorger vor dem Haftantritt getroffen. Er hat uns sehr beruhigt und die Abläufe in einer Justizanstalt erklärt. Der Druck und die Angst waren etwas gemildert, dennoch blieb in mir ein Rest von Unruhe und Hilflosigkeit zurück.

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Insasse

Als ich im Gefängnis war, hat meine Pfarrerin mir einmal geschrieben, dass nicht nur die Menschen im Gefängnis, sondern auch die Menschen draußen Probleme haben. Ich habe damals gedacht, sie will mich trösten. Aber jetzt verstehe ich, was sie gemeint hat. Ja, sie hat Recht.

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Matthias Geist

Superintendent von Wien

In seelsorgerlicher Begleitung ist es mir geschenkt worden, dran zu bleiben, sogar über eine längere Haftzeit in verschiedenen Gefängnissen hinaus. Ich mag viele von diesen Inhaftierten sehr und bewundere es, wenn sie die Haft und die Verurteilung überwinden können!

Matthias Geist
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Insasse

Der Seelsorger machte nie einen Ansatz, mich missionieren zu wollen. Nein, es war einfach ein Aufbau von Vertrauen und Freundschaft, was hier passierte und Frucht trug.

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